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Die Bibel im Unterricht
Nach Möglichkeit sollte jedeR SchülerIn zu Hause eine Bibel zur Verfügung haben, welche Übersetzung verwendet wird spielt dabei eine nachgeordnete Rolle. Bei Neuanschaffung nenne ich die Vor- und Nachteile der drei z.Zt. wichtigsten Übersetzungen:
Gute Nachricht
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der Versuch, eine Übersetzung so zu gestalten, das sich der Text möglichst gut lesen lässt. Dadurch in Satzstellung und Wortwahl recht weit von den Urtexten entfernt, aber sehr gut lesbar. Zwangsläufig die Bibelausgabe, die schon am stärksten selber Interpreation vorwegnimmt (11,90 €) Online unter http://www.dbg.de/channel.php?channel=36 verfügbar!
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Einheitsübersetzung
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Die ökumenische (Psalmen und Neues Testament) Übersetzung, die im Gottesdienst überwiegend verwendet wird, ein Kompromiss aus Texttreue und Lesbarkeit, sehr preiswert (8,90 €) Online unter http://alt.bibelwerk.de/bibel/?kbw_ID=65726377& verfügbar!
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Lutherbibel
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die textgetreueste dieser drei Übersetzungen, dadurch oft sperrig zu lesen, aber näher an den Originaltexten als die beiden anderen Übersetzungen (Standardausgabe 11,90 €, es gibt z.Zt. auch eine billigere sog. Schulausgabe 8,90 €) Online unter http://www.dbg.de/channel.php?channel=35 verfügbar!
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konkrete Informationen zu den aktuellen Inhalten der jeweiligen Lerngruppen befinden sich auf den Seiten der Lerngruppen. Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung, Sie können auch gerne einen Gesprächstermin in der Schule mit mir vereinbaren.
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Geschichte Israels: Ein Überblick |
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Zeit
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Epoche
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Thema
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Protagonisten
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Bemerkungen
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Schriftstellen
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„3760 v.Chr“
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Vor- und Frühge- schichte
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Schöpfung
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Gen 1-2
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Erschaffung des Menschen...
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Adam und Eva
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Gen 2-3
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Kain und Abel
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Gen 4
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Sintflut, erster Bund
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Noah
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Gen 6,5-9,29
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2000-1400
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Patriarchen- zeit
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Vätererzählungen - zweiter Bund: Verheißungen: großes Volk und Land
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Abraham und Sara
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Die Patriarchen kommen aus Mesopotamien und dem Ostjordanland nach Kanaan
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Gen 12-25
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Isaak
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Gen 21-35
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Jakob
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Gen 25-49
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nach 1400
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Josephsgeschichte
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12 Söhne, Joseph
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Die „Söhne Jakobs“ in Ägypten Urväter der 12 Stämme
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Gen 37 -Ex 1 (-Ex 11)
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um 1250
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Exodus
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Mose
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Ein kleiner Teil der Israeliten zieht aus Ägypten nach Israel
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Ex-Dtn
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um 1230
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Richterzeit
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Landnahme
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Josua
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Landnahme nicht kriegerisch wie in Jos geschildert, sondern „langsames Einsickern“ in Kanaa
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Jos 1-12
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1200-1020
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Volk und Land: Verheißung erfüllt
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verschiedene Richter
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charismatische Führer, die nur in Notzeiten das Volk leiten
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Jos-Ri
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1020-1000
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Königszeit I: Großreich
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Schaffung des Königreiches
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Saul
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1 Sam 9-31
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1000-961
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Ausdehnung des Reiches, Blüte, Zentralisation, Jerusalem wird Hauptstadt
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David
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der Prototyp des Königs
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2 Sam 2 - 1 Kön 2
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961-931
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Tempelbau in Jerusalem
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Salomo
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1 Kön 2-11
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931
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Königszeit II: geteiltes Reich
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Israel: Nordreich
Juda: Südreich
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Salomos Söhne und Nachfolger
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Reichsteilung, Beginn des Niedergangs „denn er tat, was JHWH mißfiel“
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1 Kön 12,1-19 usw.
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873-853
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Ahab von Israel Elia, Elischa
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erste Schriftprophetie im Nordreich
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1 Kön 16,29-22,40
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739-730
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Jotan von Juda Jesaja, Micha
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Prophetie im Südreich
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Jes 1-39 Mi
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722
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Königszeit III: Untergang
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Untergang des Nordreichs
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Hoschea von Israel Sargon II. von Assur
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Deportation nach Assur, Ansiedlung von Assyrern in Samarien, vgl. NT!
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2 Kön 2,1-17
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728-699
722
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Hiskija von Juda
Reform Hiskijas
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„Er tat, was dem Herrn wohlgefiel“: Bereinigung des Kultes, Umkehr
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2 Kön 18-20
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641-609
622
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Joschija
Reform Joschijas
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Auffindung einer Schriftrolle bei Umbauarbeiten im Tempel (wahrscheinlich Urdeuteronomium) Dtn 12-25, Kultreform
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2 Kön 22,1-23,30
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586
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Eroberung Jerusalems, Zerstörung des Tempels, Untergang des Südreiches
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Zidkija von Juda Nebukadnezzar von Babylonien
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2 Kön 24,18-25,7
2 Kön 25,8-26
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586-538
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Exil
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Babylonisches Exil
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Propheten Ezechiel, Obadja, Deuterojesaja
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2 Chr 36,17-23 Ez, Obd, Jes 40-55
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ab 538
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Nachexilische Zeit
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Edikt des Kyros: Rückkehr
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Esra 1-4
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um 525
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Propheten Haggai und Sacharja
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458-428
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Esra (?), Prophet Maleachi
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167
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Aufstand der Makkabäer
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1/2 Makk
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64v. Chr. -330 n. Chr
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Römische Zeit
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Paulusbriefe 45-70 Mk vor 70 Mt um 70 Lk um 80 Joh 90-100
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70 n. Chr. Zerstörung des Tempels
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NT
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Literarische Probleme im AT
Widersprüche und Doppelungen in der Bibel fielen schon früh auf und ließen Zweifel an der These aufkommen, dass es sich bei den alttestamentlichen Texten um kontinuierliche Texte handle. So wurde insbesondere der Pentateuch , der von Luther noch Mose zugeschrieben wurden (Mose-Fiktion) besonders intensiv untersucht.
es stellen sich verschiedene Fragen, von denen folgenden hier nachgegangen werden soll:
- Wann wird Bibel schriftlich in der vorliegenden Form fixiert?
- Wer hat die Bibel geschrieben?
- Warum sind verschiedene Überlieferungen erhalten geblieben und somit ein teilweise unlogischer Text?
Die dritte Frage ist als Aufgabenstellung auf Basis der Texte hypothetisch zu beantworten!
Die Bildung des alttestamentlichen Kanons
kanon – gr. ursprünglich Schilfrohr, später Maßstab/Richtlinie, hier in der Bedeutung: „verbindliche Schriften”. Der alttestamentliche Kanon wird wesentlich später als erste einzelne Teile des AT fixiert.
Name
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Inhalt
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Mutmaßliche Fixierung
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Tora „Weisung“
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Pentateuch
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5./4.Jh.v.Chr. (Samaritaner)
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Nebiim „Propheten“
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Vordere (frühere) Propheten Jos,Ri,1/2 Sam, 1/2 Kön hintere (spätere) Propheten: Jes,Jer,Ez Zwölfprophetenbuch (Hos-Mal)
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3. Jh.v.Chr.
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Ketubim „Schriften“
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Ps,Hi,Spr 5 Megillot: Rut,Hld,Koh,Klgl,Est Dan,ChrGW (Esr,Neh,Chr)
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um 100 n.Chr.
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Als frühester Teil wurde der Pentateuch in der uns heute vorliegenden Form fixiert. Die Samaritaner, die sich (erst in hellenistischer Zeit endgültig) von der Jerusalemer Gemeinde abspalteten, erkannten nur die Tora an. um 250 v.Chr.: Die Septuaginta (LXX) enthält nur Pentateuchübersetzung. Bestätigung des Penta-teuchs auch als Kanon der griechisch sprechenden Juden. um 190 - 120 v.Chr.: LXX; Sir: Tora - Nebiim - Ketubim = tenak Die endgültige Umfangbestimmung des AT erfolgte um das Jahr 100 n.Chr., vielleicht auf der Synode von Jabne-Jammnia, als sich die jüdische Gemeinde nach der Katastrophe von 70 neu konsolidiert. Das NT kennt das AT noch nicht in der uns vorliegenden Gestalt, so werden z.B. später als nichtkanonisch ausgeschiedene Schriften zitiert. Die Einteilung aus Tabelle 1 entspricht dem heutigen jüdischen Kanon und seiner Einteilung, er ent-hält 39 Bücher. Der christliche Kanon umfasst 46 Bücher, diese werden in der Regel in 4 Gruppen aufgeteilt:
Die fünf Bücher Mose (Tora)
Die Bücher der Geschichte des Volkes Gottes
Die Bücher der Lehrweisheit und die Psalmen
Die Bücher der Propheten
Der Pentateuch
Literarische und historische Beobachtungen, Verfasserfrage
Erstmals findet sich die Vorstellung von Mose Autorenschaft bei Philo von Alexandria (15 v.Chr. – 40 n.Chr.) und bei Flavius Josephus (ca. 37 – 100 n.Chr.). Im 17. Jh. postuliert Baruch Spinoza, dass Mose nur Autor an den Stellen sei, wo dies ausdrücklich steht (z.B. Ex 24,4; 34,27f). Er sieht Esra als Sammler, Redaktor und Autor. Hauptgrund für seine Zweifel ist die Beschreibung des Todes Mose in Dtn 34. Die klassische Erklärung hierfür, dass Mose als Prophet in die Zukunft sehen konnte, ist nicht sehr überzeugend. Weitere Gründe für Überlegungen zur Verfasserfrage waren:
Literarische Probleme: Widersprüche und Doppelungen z.B. Gefährdung der Ahnfrau: dreimal erzählt: Gen 12,13 Sarai - Pharao; Gen 20 Sarai - Abimelech; Gen 26,7f Rebecca - Abi-melech
Josephsgeschichte 22 Jahre zwischen Verkauf und Hungersnot, aber Judas Nachkommen er-leben in diesen 22 Jahren drei Generationen!
Dtn 10,3 Mose stellt die Bundeslade her u. Ex 37,1f die Bundeslade wird von Bezalel hergestellt
Ex 40,21; Num 2,17 u. Num 10,3 Standort Bundeslade
Num 13,2 u. Dtn 1,22 Kundschafter einmal von Gott, das andere Mal von der Volksversamm-lung entsandt
Num 33,31 u. Dtn 10,6 Aarons Todesort
Doppelter Schöpfungsbericht
Entstehung des Pentateuch - neueste Urkundenhypothese
Nach langer Forschungsarbeit hat sich heute die Urkundenhypothese weitgehend durchgesetzt, die Streitpunkte sind zur Zeit eher Abgrenzungen einzelner Textfragmente als die grundsätzliche Theo-rie. Dennoch gibt es immer wieder auch grundlegende Kritik an dieser Theorie, m.E. ist eine Erwei-terung der ursprünglichen Urkundenhypothese um eine Ergänzungshypothese ein Schritt, der man-che Probleme löst und keine gravierenden neuen aufwirft. Vereinfacht kann man also sagen, dass die Redaktoren jeweils auch eigenes Textgut in ihrem Redaktionsschritten eingebracht haben. Diese integrierte Theorie wird die „neuere Urkundenhypothese“ genannt.
Neueste Urkundenhypothese (REUS-GRAF-KÜHNEN-WELLHAUSENsche Hypothese)
J Jahwist etwa 950 v.Chr. (Zeit der Großmonarchie, wahrscheinlich Salomos, vor der „Reichstrennung“ 926 in Jerusalem (Südreich)
E Elohist um 800 v.Chr. (Prophetisches Geschichtswerk im Nordreich -> Elia , Elischa, vor der sog. Schriftprophetie, bes. Hos)
RJE Redaktor 701 Belagerung Jerusalems, sog. Assyrerkrise. König Hiskija -> Reform, um Religion Judas von Assyrischen Elementen zu reinigen. Nicht nur Redaktor, (Kompilator), sondern auch Schreiber: er fügt ein und interpretiert
D (Ur-)Deuteronomium ca. 7. Jh.v.Chr. (Anfänge vor Joschijas Reform 622; später umfangreiche Erweiterungen) Deuteronomium wächst unabhängig heran. Heilsgeschichtliche Sicht bekommt die Tora als Medium der Gottesbegegnung zur Seite gestellt.
P Priesterschrift um 550 v.Chr. (Exil, Ergänzungen in nachexilischer Zeit) Programmschrift für nachexilischen Neuanfang. Traditionen werden durch Genealogien zusammengefügt, um für Neuanfang Fundament zu schaffen. Massiv kultisch interessiert. Hat in nachexilischer Zeit viele Kultgesetzte angezogen. PG - Grundschrift (Geschichte) PS - sekundärer Teil (kultischer Teil)nach Zusammenbruch des Reiches wird Priesterschaft tragende Säule Israels, Identität wird im Exil im Kult gefunden
Ausführlicher und mit Schaubild als pdf-Download
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